Fördergesellschaft Kinderkrebs-Neuroblastom-Forschung e.V.

Unsere Aufgaben und Ziele

Die Fördergesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, nationale und internationale Projekte der Früherkennung und der wissenschaftlichen, experimentellen und klinischen Forschung auf dem Gebiet der Neuroblastom-Erkrankung zu fördern und zu unterstützen bzw. ins Leben zu rufen.

Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Kliniken und wissenschaftlichen Instituten, wie z.B.

  • Prof. Dr. Holger Lode, Universitätsklinik Greifswald
  • Prof. Dr. Matthias Fischer, Universitätsklinik Köln
  • PD Dr. Frank Westermann , Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
  • und anderen.

Um ihrem Ziel näher zu kommen, ist die Fördergesellschaft auf Ihre Hilfe, das heißt Ihre tatkräftige Mitarbeit und finanzielle Unterstützung, angewiesen. Wir bitten Sie, durch Ihre Spende oder auch durch Ihre Mitgliedschaft ein Zeichen zu setzen, den kranken Kindern zu helfen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, unsere Idee und unsere Arbeit unterstützen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden:

Fördergesellschaft Kinderkrebs-Neuroblastom-Forschung e.V.
Vors. Markus Schuster
Am Tonhügel 5
76534 Baden-Baden
Tel./Fax: 07223-60960
e-mail: kinderkrebs-neuroblastom@t-online.de

Das Neuroblastom

Computertomographie eines Neuroblastoms mit Lymphknotenmetastasen und Ummauerung der Aorta
Das Neuroblastom ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Bundesweit erkranken jährlich ca. 150 Kinder an diesem Tumor. Es entarten Zellen des autonomen Nervensystems, das die unwillkürlichen Funktionen, wie Herz- und Kreislauf, Darm- und Blasentätigkeit steuert. Da der Hauptnervenstrang in der Brust- und Bauchhöhle liegt, wachsen die Tumoren lange im Verborgenen.

Erkannt wird das Neuroblastom in niederen Stadien fast nur zufällig, meistens jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium, in dem heute noch 7 von 10 Kindern sterben.

Obwohl das Neuroblastom der am längsten bekannte Kinderkrebs ist, sind trotz erheblichem Wissenszuwachs die Überlebenschancen der betroffenen Kinder sehr gering.

Nach der in Deutschland üblichen internationalen Einteilung (INSS) unterscheidet man folgende Stadien:

Stadium 1: Komplett entfernter Tumor.
Stadium 2a: Nicht komplett entfernter Tumor, der in seiner größten Ausdehnung die Wirbelsäule nicht zur Gegenseite überschreitet, kein Lymphknotenbefall in der Umgebung des Tumors.
Stadium 2b: Der Tumor überschreitet die Wirbelsäule nicht, Lymphknoten der gleichen Körperseite sind befallen.
Stadium 3: Nicht komplett entfernter Tumor mit Wirbelsäulenüberschreitung oder Befall der Lymphknoten der Körpergegenseite.
Stadium 4: Metastasierung zu entfernten. Organen und Lymphknoten, Knochen, Knochenmark, Leber, Haut und/oder anderen Organen.
Stadium 4S: Nur im Säuglingsalter, Metastasierung nur zu Haut, Leber und/oder Knochenmark, wobei der Knochenmarkbefall nur minimal sein darf.

Die Prognose, d.h. die Heilungsaussicht, kann für den Einzelfall nur schwer abgeschätzt werden. Ausmaß der Erkrankung und biologische Besonderheiten spielen bei der Prognoseabschätzung eine Rolle. Im Säuglingsalter können Neuroblastome auftreten, die sich ohne weitere Therapie zurückbilden können. Abgegrenzte Tumoren haben meist auch nach alleiniger Operation eine günstige Prognose, während bei metastasierter Erkrankung (Stadium 4) die Prognose trotz intensiver Therapie immer noch als ungünstig einzustufen ist.

Ratgeber für betroffene Eltern

In Zusammenarbeit mit der Universitäts-Kinderklinik Köln hat der Verein eine Informationsbroschüre für betroffene Eltern herausgegeben. Diese wird von den onkologischen Abteilungen der Kliniken verteilt oder kann als Druckversion bei der Fördergesellschaft gegen eine Schutzgebühr angefordert werden. 3. Auflage Nov. 2022 ( 2000 Exemplare).

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Wie kann ich helfen?

Mit einer Spende ermöglichen Sie die Finanzierung wichtiger Forschungsprojekte rund um die Neuroblastom Forschung. Zusätzlich unterstützen Sie mit ihrer Spende unsere Hilfe für betroffene Familien und Kinder.

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Die Fördergesellschaft – ein Portrait

Die Vereinsgründung erfolgte am 8. Oktober 1995 auf Initiative von Ulrike und Markus Schuster, deren Sohn David im Alter von 7 Jahren an einem Neuroblastom verstarb.
Die Arbeit für die Fördergesellschaft erfolgt auf ehrenamtlicher Basis. Der Vorstand wird durch einen Wissenschaftlichen Beirat unterstützt.

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Forschungsprojekte

Zwei neue Forschungsprojekte starten im Jahr 2021 mit Unterstützung der Fördergesellschaft:

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wird mit dem Projekt “Isolation und Klonierung neuer humaner Antikörper zur spezifischen Lyse des Neuroblastoms” begonnen.

Die Immuntherapie im Rahmen einer monoklonalen Antikörpergabe konnte die Überlebensrate von Neuroblastompatienten bereits erheblich verbessern. Die Umsetzung der GD2-gerichteten Behandlung in eine CAR-T-Zelltherapie blieb bisher allerdings hinter den Erwartungen zurück. Neben der Weiterentwicklung aktueller Behandlungsstrategien werden daher neue Zielstrukturen als Angriffspunkt der Immuntherapie dringend benötigt. Besonders attraktiv erscheint in diesem Kontext ein bereits 1996 beschriebener, natürlich im Blut von einigen gesunden Menschen vorkommender IgM-Antikörper, der spezifisch Neuroblastom-Zellen lysiert. Bisher konnte dieser Antikörper allerdings noch nicht aufgereinigt klinisch eingesetzt werden. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist es den damaligen Befund aufzugreifen und mit modernen Techniken einen solchen Neuroblastom-spezifischen Antiköper aus gesunden Probanden zu klonieren, präklinisch aufzuarbeiten und in eine CAR T-Zelltherapie weiterzuentwickeln.

Das Universitätsklinikum Tübingen beginnt mit dem Forschungsvorhaben “Adapter CAR T-Zellen (AdCAR-T) zur Behandlung des Neuroblastoms”

Immuntherapeutische Behandlungsstrategien, insbesondere monoklonale Antikörper (mAbs) gegen das Antigen GD2, konnten bei minimaler Resterkrankung die Überlebenswahrscheinlichkeit von Kindern mit Neuroblastom deutlich verbessern. Leider ist die Wirksamkeit von mAbs bei großen, schnell wachsenden Tumoren sehr eingeschränkt. Ein vielversprechender therapeutischer Ansatz sind sogenannte Chimäre Antigen Rezeptor (CAR) exprimierende T-Zellen (CAR-T). CAR-T sind spezialisierte Immunzellen, die durch genetische Veränderung Tumorzellen gezielt erkennen und zerstören können. Um die Funktion dieser Zellen besser zu kontrollieren wurde ein neuartiges System, AdCAR-T, entwickelt, welches erlaubt, CAR-T ein und aus zu schalten sowie zeitgleich mehrere Zielstrukturen auf Krebszellen anzugreifen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die präklinische Entwicklung von AdCAR-T zur gezielten Behandlung von Neuroblastomen, in Vorbereitung einer Klinischen Studie. Darüber hinaus sollen Neuroblastome umfassend immunologisch untersucht werden, um Resistenzmechanismen zu verstehen und die Therapie weiter zu optimieren.

Die Fördergesellschaft unterstützt aktuell zwei weitere Forschungsprojekte:

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Aktionen des Vereins

Die Förderung dieser Projekte ist nur möglich durch das persönliche Engagement und tatkräftiges Zupacken vieler Helfer oder durch Ihre finanzielle Unterstützung der Mitglieder und Spender.

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Bestimmte kindliche Tumoren entstehen bereits früh in der Schwangerschaft

Neuroblastome gehören zu den häufigsten soliden Tumoren bei Kindern und bilden sich schon vor ihrer Geburt. Bei Hochrisikopatienten sorgen bestimmte genetische Programme bereits während der Schwangerschaft im Embryo dafür, dass Vorläuferzellen sich zu Krebszellen statt zu reifen Nervenzellen entwickeln. Das zeigt eine neue Studie von Wissenschaftlern des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Universität Heidelberg, die von der Fördergesellschaft unterstützt wurde. Ein enges, aber sehr kritisches Zeitfenster während der Entwicklung des Embryos entscheidet auch darüber, ob der Tumor spontan ausheilt oder einen ungünstigen Verlauf nimmt. Das Team konnte außerdem erstmals den Ursprung der Neuroblastomzellen im Menschen zeigen.

Zur Presseerklärung des DKFZ und KiTZ Heidelberg:

https://www.kitz-heidelberg.de/das-kitz/kitz-newsroom/alle-meldungen/detail/bestimmte-kindliche-tumoren-entstehen-bereits-frueh-in-der-schwangerschaft/