Fördergesellschaft Kinderkrebs-Neuroblastom-Forschung e.V.

Das Neuroblastom

Computertomographie eines Neuroblastoms mit Lymphknotenmetastasen und Ummauerung der Aorta
Das Neuroblastom ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Bundesweit erkranken jährlich ca. 150 Kinder an diesem Tumor. Es entarten Zellen des autonomen Nervensystems, das die unwillkürlichen Funktionen, wie Herz- und Kreislauf, Darm- und Blasentätigkeit steuert. Da der Hauptnervenstrang in der Brust- und Bauchhöhle liegt, wachsen die Tumoren lange im Verborgenen.

Erkannt wird das Neuroblastom in niederen Stadien fast nur zufällig, meistens jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium, in dem heute noch 7 von 10 Kindern sterben.

Obwohl das Neuroblastom der am längsten bekannte Kinderkrebs ist, sind trotz erheblichem Wissenszuwachs die Überlebenschancen der betroffenen Kinder sehr gering.

Nach der in Deutschland üblichen internationalen Einteilung (INSS) unterscheidet man folgende Stadien:

Stadium 1: Komplett entfernter Tumor.
Stadium 2a: Nicht komplett entfernter Tumor, der in seiner größten Ausdehnung die Wirbelsäule nicht zur Gegenseite überschreitet, kein Lymphknotenbefall in der Umgebung des Tumors.
Stadium 2b: Der Tumor überschreitet die Wirbelsäule nicht, Lymphknoten der gleichen Körperseite sind befallen.
Stadium 3: Nicht komplett entfernter Tumor mit Wirbelsäulenüberschreitung oder Befall der Lymphknoten der Körpergegenseite.
Stadium 4: Metastasierung zu entfernten. Organen und Lymphknoten, Knochen, Knochenmark, Leber, Haut und/oder anderen Organen.
Stadium 4S: Nur im Säuglingsalter, Metastasierung nur zu Haut, Leber und/oder Knochenmark, wobei der Knochenmarkbefall nur minimal sein darf.

Die Prognose, d.h. die Heilungsaussicht, kann für den Einzelfall nur schwer abgeschätzt werden. Ausmaß der Erkrankung und biologische Besonderheiten spielen bei der Prognoseabschätzung eine Rolle. Im Säuglingsalter können Neuroblastome auftreten, die sich ohne weitere Therapie zurückbilden können. Abgegrenzte Tumoren haben meist auch nach alleiniger Operation eine günstige Prognose, während bei metastasierter Erkrankung (Stadium 4) die Prognose trotz intensiver Therapie immer noch als ungünstig einzustufen ist.